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Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben durch Gestaltung sozialverträglicher Arbeitszeiten - dargestellt am Beispiel von Krankenhäusern

Beschreibung

Für bestimmte Berufsbereiche unserer Gesellschaft besteht derzeit ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, der im Laufe der Zeit noch zuzunehmen droht. Arbeitnehmern, die bereits beruflich überlastet sind, werden zu noch mehr Arbeit aufgefordert. Gesellschaftliche Bereiche, vor allem Familienleben, aber auch Vereinsarbeit oder Sportinteressen rücken dabei tendenziell in den Hintergrund. Besonders im Dienstleistungsbereich "Krankenhaus" sind die Ärzte und das Pflegepersonal einer hohen Arbeitsbelastung ausgesetzt. Diese Problematik verlangt einen Gestaltungsansatz, der beide Bereiche miteinander verbindet und den Personalbedarf im Einklang sowohl mit betriebsspezifischen und ökonomischen als auch mit personalbezogenen Gesichtspunkten bringt. Ziel des beantragten Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines Verfahrens, welches vorhandene Arbeitszeitpläne dadurch verbessert, dass es persönliche Präferenzen durch Modifikation dieser Pläne berücksichtigt. Mit Hilfe eines agentenbasierten Algorithmus sollen für jeden Mitarbeiter individuell auf die persönlichen Bedürfnisse ausgerichtete Einsatzzeiten generiert werden. Individuelle Wünsche sollen dabei sowohl einmalig als auch dauerhaft eingegeben werden, sich also in gleicher Frequenz wiederholen können. Zudem sollen Handlungsvorschriften für Tauschplattformen und Agenten bzw. Mitarbeiter abgeleitet werden, um die angesprochene Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben in verbesserter Weise zu realisieren. Dabei ist bei einer systematischen Untersuchung mit dem Werkzeug der Simulation der Zusammenhang zwischen den personellen Einflussfaktoren und den zugrunde gelegten Verhandlungsstrategien zu ermitteln und zu klären, welche Verhandlungsstrategien für ein jeweiliges Szenario gute Ergebnisse liefern und inwieweit damit das Privat- mit dem Berufsleben miteinander zu vereinbaren sind. Nach Auswahl der zu variierenden Einsatzzeitwünsche sollen mittels Simulation die Auswirkungen bei unterschiedlicher Präferenzen-Parametrisierung systematisch untersucht werden. Aus der Gesamtheit der Simulationsläufe sollen anschließend mit Hilfe personalbezogener Kennzahlen Aussagen über die Eignung des entwickelten Verfahrens abgeleitet werden. Aufgrund der aktuellen Problematik soll dieser Ansatz am Beispiel des ärztlichen und pflegerischen Personals in Krankenhäusern verifiziert und damit ein Weg aufgezeigt werden, mittels eines agentenbasierten Ansatzes eine geeignete Aufteilung der Einsatzzeiten innerhalb einer Personalgruppe zu erhalten.

 

Beteiligte:

Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation (KIT) - Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Gert Zülch , Thilo Gamber

 

Ansprechpartner:

Thilo Gamber; E-Mail: thilo.gamber∂kit.edu

 

Laufzeit: 2010 - 2012