Karlsruher Schule der Nachhaltigkeit

Veranstaltungen im Wintersemester 2015/2016

Technikfolgenabschätzung: Methodologie und Bildungspotenzial
Richard Beecroft

Technikfolgenabschätzung ist ein transdisziplinäres Forschungsfeld, es verbindet unterschiedliche disziplinäre und außerwissenschaftliche Perspektiven. Damit hier ein strukturiertes Arbeiten möglich bleibt, kommt der Methodologie eine besondere Bedeutung zu. In diesem planspielförmigen Kurs lernen Sie eine junge Methode der Technikfolgenabschätzung, das Scenario Mapping, kennen und experimentieren an einem selbst gewählten technologischen Beispiel, welche Ergebnisse mit so einer Methode möglich sind (und welche nicht). Vorbereitete Technikfelder umfassen: Fracking, 3-D-Druck, Pflegerobotik.

Da Technikfolgenabschätzung immer wieder auch als ein „gesellschaftlicher Lernprozess“ beschrieben wird, werden wir uns ausgehend von ihren Planspielerfahrungen auch immer wieder fragen, worin die Bildungspotenziale dieses Vorgehens und der TA insgesamt liegen und wie die Methodologie dies unterstützen kann.

 

 

Forschungskolloquium Nachhaltigkeit: Experimentieren im Reallabor
Dr. Oliver Parodi, Marius Albiez, Richard Beecroft

„Reallabore“ sind ein relativ junges Format für Forschung, die sich der Unterstützung einer Nachhaltigen Entwicklung verschrieben hat. Ihre Besonderheit ist Partizipation, also die systematische und offene Beteiligung von Bürgern als Akteuren, Betroffenen, Wissensträgern und Adressaten, in einem längeren gemeinsamen Prozess. Ein solches Reallabor wurde Anfang des Jahres in der Karlsruher Oststadt eröffnet – wir nehmen dies zum Anlass, mit den Organisator/innen, den beteiligten Wissenschaftler/innen und Stakeholdern, Studierenden  und Interessierten ein gemeinsames Forschungskolloquium über diese Forschungsform durchzuführen. 

Dabei wird es nach einigen einführenden Sitzungen, die sich speziell an Studierende richten, schwerpunktmäßig um einen Austausch zu den offenen Fragen der Reallaborforschung gehen, zu dem auch Gäste anderer Reallabore eingeladen werden. An einem Exkursionstag (ein Freitag im November) werden wir die Reallabore in Stuttgart besuchen, um andere Interpretationen des Konzeptes „Reallabor“ kennenzulernen.

Als Studierende haben Sie Gelegenheit, Einblick in die Mechanismen der Planung und Durchführung transdisziplinärer Forschung zu erhalten.  Studienleistungen können durch Protokolle (2 CP), Lern-Portfolios (3 CP) oder Hausarbeiten (4 CP) erbracht werden.

 

 

Reparieren, Wiederverwenden, Selbst Machen: Projektseminar zum ReparaturCafé Karlsruhe
Kaidi Tamm, Richard Beecroft

Unsere Gesellschaft ist gegenwärtig von einer Abhängigkeit von ökonomi-schem Wachstum, Wertverfall von Objekten und Überschussproduktion geprägt. Damit geht eine Konsumhaltung einher, in der die Fähigkeiten zum Reparieren, Wiederverwenden und selbst Machen verloren gehen. Dagegen stellt sich das Konzept der „Aufwertung“ von Objekten, Fähigkeiten und soziale Gruppen, das im Herzen der Ideen von ReparaturCafés liegt. Es bringt sehr verschiedene Menschen zusammen und bietet so vielfältige Möglichkeiten zum voneinander Lernen, Mitmachen, Vernetzen, bei gleichzeitiger Förderung ökologisch und ökonomisch sinnvoller Lebens-weisen.

Im Projekt werden wir den in Gründung befindlichen Verein „ReparaturCafe Karlsruhe e.V.“ dabei unterstützen, eine Dynamik des kooperativen Lernens in Karlsruhe aufzubauen, wobei wir uns methodisch an der transdisziplinä-ren, transformativen Forschung orientieren. Das bedeutet, dass die Ziele der nachhaltigen Weiterentwicklung der Karlsruher ReparaturCafés, der wissenschaftlichen Erschließung dieses bislang randständigen Themas und der für Sie interessanten Bildungsprozesse gleichrangig verfolgt werden Synergien zwischen diesen gesucht werden.

 

 

Sie können alle Veranstaltungen im Vorlesungsverzeichnis des Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft einsehen.