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Interkulturelles Mentoring für ingenieurwissenschaftliche Studiengänge am KIT

Beschreibung

Die Relevanz ,interkultureller Kommunikation’ ist für technische Universitäten offensichtlich: So beträgt der Anteil ausländischer Studierender am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Wintersemester 2009/10 bereits mehr als 20%, mit deutlich steigender Tendenz. ‚Interkulturelle Kommunikation’ erscheint demnach zwingend notwendig für gelingendes Arbeiten an den verschiedenen Bereichen einer Hochschule (Verwaltung, Studium, Lehrveranstaltung, Wohnen etc.). Interkulturalität ist als sicht- und spürbarer Faktor relevant im universitären Leben – für die ausländischen Studierenden sowie für ihre Mitstudierenden, das akademische Personal und das Personal der Verwaltung. Ebenso gewinnt Interkulturalität als die Begegnung von Kulturen im Zuge der Strategie zur erhöhten horizontalen Mobilität von Studierenden, akademischen und administrativen Mitarbeitenden innerhalb europäischer Hochschulen, angestoßen durch den Bologna-Reformprozess, an Bedeutung.

Das Projekt geht von spezifischen, sich aus dem Faktum der Interkulturalität ableitenden, evidenten Problemen ausländischer Studierender innerhalb ingenieurwissenschaftlicher und technischer Studiengänge, wie sie am KIT durchgeführt werden, aus. Es sieht die theoretische Aufarbeitung dieser bislang nur disparat von einer überaus heterogenen Forschung berücksichtigten speziellen Problematik innerhalb der Interkulturalität vor, um, daran anschließend, an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften ein fundiertes, exportierbares, multiplizierbares Angebot zur Betreuung ausländischer Studierender in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen zu entwickeln. Konzipiert wird als erster Schritt eine Lehrveranstaltung mit der Zielgruppe der Studierenden der Fakultät GeistSoz, innerhalb derer die Ergebnisse aus der Forschung vermittelt und zusammen mit den Studierenden ein Mentorenprogramm zur Betreuung ausländischer Studierender im konsekutiven Masterstudiengang ‚Resources Engineering' an der Fakultät für Bauingenieur-, Geo- und Umweltwissenschaften (BGU) erarbeitet wird. Die Umsetzung dieses Projekts in die Praxis wird ständig betreut und unterliegt abschließender Auswertung.

Richtung gebend bei der Konzeption wird die Entwicklung ‚interkultureller Kompetenz’ unter den Studierenden sein, die als Voraussetzung gelungener interkultureller Kommunikation anzusehen ist. Denn gilt zwar nach wie vor als Bedingung gelingender Verständigung zwischen Mitgliedern unterschiedlicher Kulturen das Beherrschen von (Fremd-)Sprachen, weist die verstärkt zu beobachtende Einrichtung von Vermittlungsinstanzen und Vermittlungsangeboten weiter reichender oder umfassenderer ‚interkultureller Kompetenzen’ für Mitglieder der Institution Universität hingegen auf eine modifiziert definierte Auffassung von den Faktoren gelingender interkultureller Kommunikation hin. Und unter den Schlüsselqualifikationen (competences), die heute in allen Studiengängen als Bildungsziele gleichwertig neben fachlichem Wissen (knowledge) sowie Fähigkeiten (skills) stehen, nimmt die ‚interkulturelle Kompetenz’, die die Studierenden der Fakultät als Mitwirkende im Programm somit theoretisch und praktisch sich aneignen, mittlerweile eine herausragende Stellung ein. Interkulturelle Kompetenz bestimmt die Qualität interkultureller Kommunikation.

Der praktische Zweck der ‚interkulturellen Kommunikation’ im hier in den Blick genommenen Bereich besteht in der Unterstützung ausländischer Studierender ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge im Erreichen individueller und persönlicher Ziele: Hierzu zählen in erster Linie die Identifikation mit dem Studiengang an der jeweiligen Hochschule und der erfolgreiche Studienabschluss. Die Erfolge der Studierenden spiegeln unmittelbar die Erfolge der betreffenden Hochschulinstitution. So werden die Abbrecherquoten reduziert, und die erfolgreichen Studierenden können über das Studium hinaus als Alumni im Herkunftsland eine Multiplikatorenrolle übernehmen, u.a. in Virtual Communities (ViCs). Ihnen wird aber auch ein möglicher Eintritt in die Erwerbstätigkeit in Deutschland oder der EU und eine Beteiligung am sozialen und ökonomischen Leben erleichtert.

Die transdisziplinäre Übertragbarkeit eines solchen Mentoringmodells oder von Schlussfolgerungen aus der daran anschließenden Auswertung wird im Blick behalten.

 

Beteiligte

Institut für Literaturwissenschaft - Prof. Dr. Andreas Böhn
Institut für Wasser und Gewässerentwicklung (IWG) - Prof. Dr. Nestmann
Institut für Pädagogik - Prof. Dr. Jürgen Rekus

 

Ansprechpartner: Dr. Ralf Schneider

Projektmitarbeiter: Dr. Ralf Schneider

Laufzeit: 2010-2011